Das Cochlea Implantat

Was ist ein CI?

Hightech hinter dem Ohr – Das Cochlea Implantat (CI)

Diese Geräte werden eingesetzt, wenn eine an Taubheit grenzende Innenohrschwerhörigkeit vorliegt, wenn also die Hörschnecke (griech. Cochlear) ausgefallen ist. In diesem Fall findet keine Umwandlung der Schallwellen in Nervenimpulse statt. Genau da setzt das Cochlea Implantat an, der Hörnerv wird direkt mit Signalen versorgt.

Das System besteht aus zwei Teilen. Im äußeren Teil, werden die Sprache und Umweltgeräusch von einem Mikrofon aufgenommen und an den Sprachprozessor weitergeleitet (1). Der Sprachprozessor analysiert, filtert,und verschlüsselt die Geräusche in elektrische Impulse.

Diese werden von einer Sendespule (2), ähnlich einem Radiosignal, durch die Haut an den inneren Teil, das Implantat (3), gesendet. Ein Magnet in der Sendespule hält diese genau über dem Implantat fest. Dieses Implantat wird in einer Operation hinter dem Ohr eingesetzt. Hier wird das Radiosignal empfangen, und wiederum in elektrische Impulse umgewandelt. Diese Impulse leitet ein Elektrodenbündel (4) direkt in die Hörschnecke, wo sich das Ende der Hörnerven befindet (5).

Das „elektronische Hören“ unterscheidet sich natürlich vom „normalen Hören“. Die eigentlichen Hörerfolge mit dem Cochlea Implantat sind individuell unterschiedlich. Die schnellsten Erfolge erzielen Hörende, die plötzlich durch einen Hörsturz ertauben. Das Hör- und Sprachzentrum ist ja bereits ausgebildet, das Gehirn lernt relativ schnell,die neuen Höreindrücke umzusetzen. Zwei drittel dieser Patienten können Sprache wieder ohne Lippenablesen verstehen oder sogar telefonieren. Die Geräusche und die Worte klingen nicht mehr so wie früher, Musik hört sich nicht mehr so gut an. Gehörlos geborene Kinder haben die besten Erfolge, wenn möglichst früh, also zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr implantiert wird, weil sich die Strukturen im Gehirn noch entsprechend entwickeln können. Findet die Implantation erst später statt, sind die Erfolge auch geringer. Die Anwendung dieser Technologie bei Hörbeeinträchtigten begann Anfang der 80er Jahre. Inzwischen sind weltweit mehr als 50.000 Menschen damit versorgt.

Wer sind wir?

Die Österreichische Cochlear-Implant Gesellschaft (ÖCIG) wurde 1992 von Franz K. Wimmer gegründet. Franz Wimmer, der 1984 nach mehreren Hörstürzen vollständig ertaubte,  wurde 1986 als erster österreichischer Patient von Prof. Ernst Lehnhardt  mit einem mehrkanaligen Cochlear Implantat versorgt.
Aus der eigenen Situation heraus hat sich Franz K. Wimmer die Unterstützung Betroffener zur Lebensaufgabe gemacht.

Gerade die Familien, die mit der Gehörlosigkeit ihrer Kinder konfrontiert wurden, waren die ersten Betroffenen, denen der Schwerpunkt seiner Arbeit galt. Durch Beratung, gemeinsam mit dem Team der HNO-Abteilung der Landeskrankenanstalten  unter Prim. Univ. Prof. Dr. Klaus Albegger und vor allem durch Kontakte und gemeinsame Aktivitäten  und Informationsveranstaltungen zeigte er den Betroffenen einen positiven Weg in die Zukunft.

Nach seinem viel zu frühen Ableben im Sommer 2003 wurde der Verein  vom Präsidenten Ing. Franz Jank und der  Vizepräsidentin Elisabeth Reidl und Prim. Univ. Prof. Dr. Gerd Rasp in diesem Sinne ehrenamtlich bis 2017 fortgeführt. Ab März 2017 erfolgte die Zusammenlegung mit dem Verein CI-Selbsthilfe Burgenland, Niederösterreich und Steiermark. Ein Teil des alten Vorstands der CI-Selbsthilfe arbeitet jetzt aktiv bei der ÖCIG mit. Der neue Präsident Markus Raab und Vizepräsident Prim. Univ. Prof. Dr. Gerd Rasp leiten ehrenamtlich den Verein.

Die ÖCIG ist ein gemeinnütziger Verein, der allen Interessierten und CI-Trägern, unabhängig von Implantatherstellern offen steht.

Die ÖCIG ist ein Firmenunabhängiger Verein. Die Vereinsarbeit gilt der Förderung von gehörlosen schwerhörigen und ertaubten Kindern,  Jugendlichen und Erwachsenen. Gerade diese Unabhängigkeit  ermöglicht die Interessensvertretung der CI-Träger auf breiter Ebene. Die Vereinsziele sind unter anderem:

  • Beratung und Betreuung von gehörlosen und ertaubten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen samt deren Familien.
  • Abhaltung von Informationsveranstaltungen für Betroffene und die interessierte Öffentlichkeit.
  • Erfahrungs- und Informationsaustausch von Betroffenen und deren Familienangehörigen.
  • Kontakt zu anderen Vereinen und Verbänden für Schwerhörige, Gehörlose und CI-Träger.
  • Abhaltung von Veranstaltungen zur Freizeitgestaltung und Kontaktpflege Betroffener.

Die ÖCIG wird ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert.

Auch durch Ihren Beitritt zu diesem Verein, der auch Nichtbetroffenen offen steht, sowie durch Ihre Unterstützung helfen Sie uns die Arbeit fortzusetzen.

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